Für das Jahr 2005 hatten wir vom Bremer Stammtisch auch wieder ein sehr besonderes Fahrzeug parat.
Ein Stammtisch-Mitglied hatte damals ein sehr frühes 250er Coupé, welches noch eine echte Bauserie 0,5 war in seinem Besitz, welches er komplett restauriert hatte. Dieses Coupé war Erstzulassung April 1969 und hatte im Vorbau noch eine gerade stehende Batterie-Konsole, es war Silber mit Weinroter Innenausstattung, wobei das Armaturenbrett noch rot und ohne Holz war, auch die Mittelkonsole war noch zweigeteilt! Die Fahrgestell-Nummer war die 23. Das Coupé wurde auch noch mit einem originalen Dachgepäckträger und Skihalterung für die Messe ausgerüstet. Daneben stellten wir das Pannen-Hilfsfahrzeug eines Mitglieds aus Berlin auf, und somit zeigten wir zwei sehr unterschiedlich Varianten des /8ers.
Im Jahr 2006 stellte uns ein Mitglied seinen "güldenen" (beige-metallic) 230.4 zur Verfügung.
Dieses Fahrzeug hatte auf Hochglanz polierte Barock-Alufelgen, die auf der Messe reges Interesse beim Publikum weckten.
Da wir vom Bremer Stammtisch zu jener Zeit noch nicht so viele Leute waren, die diese Messe-Stände konzipierten und umsetzten, waren sie in den ersten Jahren noch nicht so aufwändig gestaltet. Eine Vitrine mit unzähligen Artefakten zum Thema /8 und ein Fernseher auf dem wir verschiedenste Videos mit /8-Szenen zeigten sollte damals noch als Ausgestaltung unseres Messe-Auftritts reichen.
Zwischenzeitlich hatten wir den Hamburger Wolfgang Allwardt mit im Boot unseres Bremer Stammtisches, und er meinte, dass man mehr plakativ sein müsse in den Auftritten, um auch beim Publikum Interesse zu wecken und in Erinnerung zu bleiben.
Und somit wurde unser Messe-Stand des Jahres 2007 erstmalig etwas aufwändiger gestaltet.
Wir nahmen die 70er-Jahre als Grundstimmung für unsere Ausstellung auf, indem wir 10 Meter Rückwand bauten, die wir mit der typischen braun-gelben Kreise-Tapete beklebten und etliche bunte Strahler installierten. Eine kleine 70er-Jahre Wohnzimmer-Sitzgruppe mit vielen Accessoires ließ das Flair der Zeit wieder aufkommen.
Als Ausstellungs-Fahrzeug diente uns wiederum ein /8er eines Mitglieds: eine grüne Langversion als Achtsitzer.
Da uns allen und auch dem Publikum das Konzept des 70er-Jahre-Standes sehr gefiel, wollten wir es für das Messe-Jahr 2008 noch intensivieren. Wir bauten noch mehr Rückwände mit der schrillen 70er-Jahre-Tapete, um dann unseren kompletten Stand damit zu umgeben, wir meinten, dass dann auch wir als Standbetreiber in den 70er-Jahre-Klamotten auftreten müssten und natürlich 70er-Jahre-Musik dazu gehört! Somit konstruierten wir dann mittels Tageslicht-Beamer und Rückwand-Projektion in 4 Metern Höhe eine 12 Quadratmeter große Fläche auf der wir die gesamte Messe über Sendungen des ehemaligen Beat-Clubs spielten. Viel farbiges Licht, etwas skurile Personen in noch schrägeren Klamotten, laute Musik und ein sehr schönes 280 CE Coupé zeichneten unseren Auftritt aus - hierfür bekamen wir das erste Mal den Preis für den besten Club-Stand von den Messe-Organisatoren.
Auch im Jahr 2009 wollten wir mit unserem Club-Stand auf der BCM nicht kürzer treten. Natürlich konnten wir nicht wieder das gleiche Thema aufgreifen - wir hatten aber sehr viele unterschiedlichste Ideen für weitere kreative Stände.
Kunst! Unsere Autos sind ja auch in gewisser Hinsicht Kunstwerke - also gestalten wir eine Kunst-Schau in der auch unser /8 als ein Kunstwerk drin vorkommt. Wenn sie in den USA Autos halb in den Wüstensand einsetzen und daraus Kunst machen, dann mauern wir eben einen /8 halb ein - und den sichtbaren halben Fahrgastraum gestalten wir mal eben als Meeres-Aquarium mit Sand, Fischen, Algen und Strömungen! Daneben gesellen sich weitere Kunstwerke in Form von Gemälden, Plastiken und Skulpturen verschiedenster Größenordnungen. Maler, Kunst-Interessierte, Dandys und Vincent van Goch sind unser Stand-Personal. Etliche Besucher der Oldtimer-Messe glaubten, dass der schöne /8 wirklich eingemauert sei.
Da wir immer mehr inspirative Leute wurden, die aktiv an der Gestaltung der Messe-Stände teilnahmen, konnten wir für das Jahr 2010 auch (eigentlich) größenwahnsinnige Ideen umsetzen. Eine Wüsten-Expedition mit einer Ausgrabungsstätte bei der ein prähistorischer /8 ausgebuddelt wird schwebt uns vor. Nun ja : ein auszugrabendes Auto - das können wir ja nicht in den Hallenboden stecken, ohne ihn aufzustemmen ! Dann müssen wir eben ein halbes Auto nehmen, welches imaginär aus dem Boden hervorschaut. Hääääää.......... Und für eine Wüste braucht man Wüsten-Sand. Und ein Expeditions-Fahrzeug. Und Zelte.
Gut - das Expeditions-Fahrzeug wird das Pannen-Hilfsfahrzeug von Ferenc. Dieses wurde mit Stollen-Reifen, großem Dach-Gepäckträger, Lochblechen und dem ganzen Expeditions-Geraffel ausgestattet. Hannes Lichtenberger stellte uns ein Schlacht-Coupé zur Verfügung, welches wir zwischen Weihnachten und Neujahr bei größtem Schneegestöber in seiner Werkstatt entbeinten und anschließend diagonal mit einer elektrischen Pendel-Stichsäge inklusive Innenausstattung durchschnitten. Dieses eindrittel-Coupé war dann auf unserem Stand das Ausgrabungs-Objekt. Vier Kubikmeter Sand hatten wir uns schon im November aus einer Sandkuhle in BigBags abfüllen lassen, um diese dann in einer Lagerhalle trocken unterzustellen. Wir brauchen eine Rückwand! Unsere 70er-Jahre-Tapete ist dafür ungeeignet - Wüsten-Dünen und Himmel muss es sein. Müsste man malen...........mache ich, sagte ich. Aber wie und woraus gestalten - und wie sieht das Ganze dann bei Tageslicht und Hallenbeleuchtung aus ? Letzten Endes haben wir eine Stoffbahn von 3 Metern Höhe und 27 Metern Länge in einer LKW-Halle auf dem Fußboden mit Abtönfarben mittels Spritzpistole mit Dünen in verschiedenen Brauntönen bemalt, sowie einen blauschwarzen Nachthimmel mit Sternen gestaltet. Den gesamten Stand hatten wir dann mit einem Baldachin, den wir aus schwarzem Molton bildeten überdacht, um eine Abendstimmung auf unserem Stand zu erzeugen ! Wir hatten in dem Jahr einen eisigen Winter und unser Sand in den BigBags war gefroren, als wir ihn auf unserem Stand verteilten. Monatelange Arbeiten waren im Vorfeld notwendig - der Stand hat sehr viel Arbeit für uns alle bedeutet, aber es hat auch Allen viel Spaß gemacht, diesen während der Messe-Tage mit Leben zu füllen, als Beduinen, Expeditionsleiter, Ausgrabungs-Gehilfen, usw.
Auch Indiana-Jones war zur Ausgrabung vor Ort, und in einer Australischen Oldtimer-Zeitschrift wurde über unseren Messe-Stand berichtet.
2011 - Rotlicht Kiez
Für das Messe-Jahr 2011 diskutierten wir am Bremer Stammtisch dann wieder vielfältigste Ideen. Und irgendwie haben wir uns dann auf das Thema "Rotlicht-Milieu" versteift - für uns als Bremer und Hamburger Hansestädter ist das Hafenviertel mit den Bars, Etablissements und den Damen nichts Unbekanntes, und somit wurde fleißig um die Gestaltung eines solchen Standes gedanklich gesponnen. Je mehr wir uns in das Thema hineinsteigerten, desto mehr Ideen und Details wollten dann in die Realität umgesetzt werden....... Als plausible Fahrzeug-Grundlage für einen Oldtimer-Stand kommt hier nur ein "Luden-Schlitten" in Betracht . dafür hatten wir ja Zugriff auf Augusts güldenen aufgemotzten 230.4 , den wir vor eine Rotlicht-Bar parken konnten. In solchen Etablissements verrichteten auch die Damen des horizontalen Gewerbes ihre Dienste - im oberen Geschoss. Also müsste unser Gebäude ja zweistöckig werden........und mit allerlei Ausstattung: innen Barbetrieb im schummerigen Licht, oben hinter den Fenstern im Rotlicht angedeutete Tätigkeiten der Liebesdamen, Kondom-Automat, Sichtschutz-Wände, und weitere Devotionalien die zu solch einer Szene gehören. Für unseren zweischenkeligen Stand planten wir auf dem einen Schenkel eine "Strich8Bar" und auf dem zweiten Schenkel eine Straße, auf der die "Luden-Schleuder" parkt neben einem Bürgersteig und einem zweiten Gebäude.
Um diese Ideen real umzusetzen brauchten wir sehr viel Leute, die tatkräftig mit anpackten und viel Baumaterial, sowie viel Zeit im Vorlauf bis zur BCM. Unser Hauptgebäude wurde in den Planungen 3 Meter tief, 9 Meter lang und über 5 Meter hoch!
So etwas kann nur gebaut werden, wenn sich das Ganze auch stabil bauen lässt - mit unseren vorhandenen Holzwänden war das nicht mehr möglich. Und somit besorgten wir uns ein professionelles Baugerüst, welches wir ab Oktober in unserer Schrauber-Halle aufbauten, um daran unsere "Strich8Bar" aufzubauen und zu gestalten. Monatelang wurde konstruiert, gesägt, geschraubt, gestrichen und aufgebaut.
Bei solch intensiven Arbeiten im Vorfeld (bei denen wir uns definitiv zu Viel vorgenommen hatten), wollten wir dann auch gerne die Früchte unserer Arbeit einem größeren Publikum zukommen lassen und haben kurzerhand das regionale Fernsehen eingeladen, uns doch beim Aufbau unseres Messe-Standes auf der BCM zu begleiten.
Diese Einladung hat das Fernsehen gerne angenommen, und dann am Vorabend der BCM einen 5-minütigen Bericht im Regional-Programm gesendet. Logistisch war dieser Stand natürlich auch eine große Herausforderung, da wir für das ganze Equipement nun ja auch LKW-Transporte brauchten.
Während der Messe war unser Stand-Personal dann als Koberer, Polizisten, Puff-Mutti, Hure, Zuhälter und weitere zwiespältige Leute im Dienst! Und der /8 auf unserem Stand - nun ja, er war dann eher Staffage, als die Hauptattraktion. Was man aber definitiv heute noch sagen kann, ist, dass dieser Stand bei allen Besuchern, Messe-Verantwortlichen und uns im kollektiven Gedächtnis verankert ist - ein optisches Highlight der BCM Club-Präsentation. Dieser Messestand hat uns Allen sehr viel Spaß gemacht, aber auch zu viel Arbeit gekostet - dieses Pensum mussten wir dann später etwas zurückfahren.
2012 - Werkstatt
Im Jahre 2012 haben wir dann mal eine 70er-Jahre Werkstatt auf der BCM gezeigt. Eine kleine typische Inhabergeführte Werkstatt mit angegliedertem Gebrauchtwagen-Verkauf, in der gerade ein /8 Coupé zerlegt werden sollte und vor der Tür ein schönes Coupé zum Verkauf steht. Schreibtisch und Büro-Einrichtung, sowie Garderobe und Tapete im Stil der 70er Jahre, in der Werkstatt entsprechende Werkzeuge, Werkbank und Micro-Fish Lesegerät. Wir hatten ein 250er Vergaser-Coupé zur Verfügung, welches komplett und fahrbereit war, aber geschlachtet werden sollte. Daher planten wir, dieses während der Messe auf unserem Stand komplett zu zerlegen und dann in Gitterboxen in Einzelteilen nach der Messe abzutransportieren. Somit hätten wir dem Publikum vor Ort live den Aufbau, die Reparaturmöglichkeiten und die Schwachstellen des /8ers zeigen können. Aber es kam dann ja bekannterweise anders: der Hannes Lichtenberger wollte das Coupé zum Restaurieren erwerben, und somit unterblieb das Zerlegen des Fahrzeuges auf unserem Stand.
Heute fährt das Coupé schon längst wieder auf der Straße. Auch bei diesem Stand hatten wir wieder viel Arbeit mit der Dekoration auf uns genommen, hatten aber nicht den großen Aufbau zu bewerkstelligen. Aber natürlich kleideten wir uns wieder entsprechend der Szenerie!
2013 - Die Modenschau
Für das Jahr 2013 hatten wir die Idee einer Modenschau mit großem Laufsteg - und das Model sollte natürlich ein sehr schönes /8-Coupé sein! Thomas Evermann hatte ja kurz vorher sein signalrotes 280 CE Coupé restauriert, welches für diesen Auftritt genau richtig erschien. Der Messe-Bau sollte nicht wieder so ein großer Aufwand werden: unsere Stellwände als Rückwand für den Zuschauerraum, Bestuhlung, ein großer Vorhang für den Eintritt auf den Laufsteg, viel bunte Strahler mit Licht und natürlich den Laufsteg für das Haupt-Model. Aber wie konstruieren wir einen Laufsteg, auf dem ein anderthalb Tonnen schweres Auto zu stehen kommt? Euro-Paletten!! Größe des Laufsteges: 2,4 Meter breit, 9 Meter lang und etwa 80 cm hoch - macht wieviel Paletten? Genau: 96 Stück. Das war dann ein ganzer PKW-Trailer voll mit einer Ladehöhe von 2 Metern!
Das Schleppen und Hochwuchten der Paletten beim Abholen, Aufbauen, Abbauen und wieder Abladen war dann doch eine körperliche Herausforderung. Jean-Paul Gaultier, Yves Saint Laurent, Thierry Mugler und Karl Lagerfeld waren namentlich oder auch persönlich anwesend, um das kleine Rote zu bestaunen!
2014 - Fahrschule Ost/West
Das Jahr 2014 stand dann wieder unter anderen Voraussetzungen für den Messe-Auftritt in den Planungen.
Die IG Wartburg, Barkas, Trabant (
Interessengemeinschaft (IG) Wartburg – Trabant – Barkas e.V. ) , mit denen wir vom Bremer Stammtisch eine sehr gute Oldtimer-Freundschaft pflegten, und die auf vorhergehenden Messen ebensolch große Messestände bauten, waren in den vergangenen 2 Jahren nicht mehr auf der BCM aktiv gewesen, da ihnen die Man-Power fehlte. Gerne wollten die Ossi-Jungs aber wieder auf der Messe mitmischen, und schlugen uns dann das Projekt eines Gemeinschafts-Standes vor. Ein gemeinsames Thema war dann auch schnell gefunden : Fahrschule Ost und Fahrschule West! Braucht dann aber auch sehr viel Platz und sehr viel Standkonstruktion mit großem Aufwand beim Aufbau des Standes......... Unsere Planungen wurden von den Messe-Organisatoren wohlwollend akzeptiert, und wir konnten einen Stand von 12 Metern mal 12 Metern bebauen ! Ein großes Eckhaus wurde gebaut, in dem es eine diagonale optische Trennung gab.
Ein Dreieck war die Ost-Fahrschule mit allen originalen DDR-Fahrschul-Devotionalien, die damals in der DDR usus waren - im anderen Dreieck das ähnliche mit originalen Modellen, Schautafeln und Lehrmaterialien einer typischen Fahrschule des Westens. Vor dem Gebäude waren dann die Gehwege mit echten Gehwegplatten und Bordsteinkanten ausgelegt (allein diese wogen insgesamt 500 Kilogramm), echte Ost- und West-Ampelmasten mit funktionierender Licht-Signal-Steuerung und Straßenlaternen aufgebaut. Fußgänger-Überwege auf den Fahrstraßen geklebt und vor jeder Fahrschulseite stand ein Fahrschul-Wagen: ein Wartburg vor dem Ostteil und ein 200er /8 vor der West-Fahrschule.
Dieses war dann definitiv der letzte große Messe-Stand von uns mit extrem großem Aufbau-Aufwand - denn auch wir haben nicht mehr die Vielzahl von Leuten hinter uns, die wir für solche Stände zum Bauen bräuchten.
2015 - Sicherheit
2015 planten wir vom Bremer Stammtisch dann wieder einen Messe-Stand für uns alleine.
Dieses Mal wollten wir das Thema Sicherheit aufgreifen : aktive und passive Sicherheit, die konstruktiv schon in unseren /8ern ab Werk zu haben war - immer ihrer Zeit etwas voraus, denn Mercedes war ja in solch innovativen technischen Einrichtungen Vorreiter. Sicherheits-Lenksäule, Knautsch-Zone der Karoserie, Gurte, Scheibenbremsen, Keilzapfen-Schlösser in den Türen, geschäumtes Armaturenbrett, usw. Carsten Pätzold konnte zu der Zeit auf einen verunfallten /8er zugreifen, auf den beim Gewittersturm während der Fahrt ein Baum fiel - der Volltreffer landete im Bereich der Frontscheiben-A-Säule auf der Fahrerseite. Der Fahrer des /8ers kam unverletzt aus dem soliden, aber nun totalgeschädigten Fahrzeug heraus - natürlich nur durch die Beifahrerseite ! Wir bauten auf unserem Messe-Stand eine Landstraßenkurve nach, mit Trafohaus als Kabuff auf der einen Seite und mit einem Weidezaun sowie einem Baum auf der anderen Seite. Gegen diesen Baum fuhr angenommenermaßen unserer /8, wobei der Baum abbrach und auf dem Fahrzeug landete.
Zum Aufzeigen der ganzen Mercedes-typischen Sicherheits-Merkmale gestalteten wir dann etliche Schautafeln aus den Mercedes-Präsentationen.
2016 - Camping
Auch für des Messe-Jahr 2016 haben wir uns dann wieder mit einem befreundeten Oldtimer-Club zusammen getan, um gemeinsam eine Szenerie darzustellen. Die Mitglieder des
Camping-Oldtimer-Club (
Camping-Oldie-Club e.V. ) haben viele alte Wohnwagen und Camping-Mobile in ihrem Besitz, welche sie im Stil der 50er bis 70er Jahre immer wieder auf der BCM ausstellen. Mit ihnen gemeinsam wollten wir dieses Mal einen Camping-Platz in Italien gestalten. Ein Club-Mitglied hat auch den originalen Tabbert-Wohnwagen in seinem Besitz, den sich der Herr Tabbert in den 60er Jahren für sich persönlich bauen ließ. Ein luxuriös ausgestatteter Wohnwagen mit Tandem-Achse und 9 Metern Länge. Dafür eignete sich in den 70er Jahren ein groß motorisierter /8 - und somit konnte mein blauer 250 2.8 vor das Gespann gestellt werden. Grüner Teppich als Wiese ausgelegt, ein Schlagbaum an der Zufahrt des Camping-Platzes, ein Häuschen an der Einfahrt, ein kleiner Fiat 500 mit einem eiförmigen Schlaf-Anhänger, ein Bully-Wohnmobil und mein 70er Jahre Motorrad mit Packtaschen komplettierten den Messe-Stand.
Dann stand die BCM des Jahres 2017 vor der Tür. Welches Thema könnten wir dafür aufgreifen ? Vor 50 Jahren schrieb man das Jahr 1967, und somit wäre es zeitlich kurz vor der Präsentation "unseres" /8 gewesen. Also reifte bei uns die Idee heran, den Entstehungsprozess des /8ers zu verdeutlichen - ein Mercedes-Konstruktions-Büro in den 60er Jahren zu gestalten und ein 1 : 1 Modell einer Studie des W114 / W115 zu zeigen; in den letzten Planungs-Stufen.
Ein Büro der 60er Jahre zu bestücken fiel uns leicht : einen großen Schreibtisch, Büro-Material und Tischlampe, sowie ein originales großes technisches Zeichenbrett organisierte Andreas Schwaer. Unsere Stellwände wurden dann als Bürowände aufgestellt und dekoriert. Aber wie können wir ein 1 : 1 Modell erstellen ? Also nahmen wir einen echten /8 und gestalteten ihn in Teilen etwas konstruktiv um. Damals wurden solche Modelle in den Konstruktions-Büros der Automobilhersteller für Studien zum Teil noch aus Holz gebaut - wie man es auch in der vorhandenen Literatur sehen kann.
Das griffen wir auf, um ein Fahrzeug so umgestalten zu können und danach wieder in eine homogene Optik als Holzmodell versetzen zu können. So stellte uns Hannes Lichtenberger eine /8-Karosserie zur Verfügung, die wir auf der einen Seite unverändert ließen - also im endgültig auszuführenden Zustand. Die andere Seite wurde mit Veränderungen so gestaltet, dass Formen von Vorgänger-Fahrzeugen des /8ers einflossen: runder Hauptscheinwerfer mit darunter befindlichem Blinker und Nebelscheinwerfer, Stoßfänger der Heckflosse vorne und der Pagode hinten, Felgen noch mit kleinem Raddeckel, "moderne" Klapp-Türgriffe, Wegfall von Zierleisten usw. Danach wurde die gesamte Karosserie von einem Lackierer in Wischtechnik in eine Holzoptik versetzt. Auch dieses war wieder ein vielbeachteter und außergewöhnlicher Messe-Auftritt mit einem besonderen Fahrzeug!
2018 - 50 Jahre Strichacht
Tja - und 2018 war dann ja das große Jubiläumsjahr des W114 / W115 - 50 Jahre /8!
Dieses muss auf einem Messe-Stand gebührend gefeiert werden. Was lag da näher, als das Rad der Zeit 50 Jahre zurück zu drehen, und die damalige Präsentation des Neuen Mercedes Mittelklasse-Fahrzeugs für die Fachwelt und das allgemeine Publikum auf einer großen Automobil-Messe zu zeigen ?
Zwar wissen wir, dass der /8 zuerst öffentlich in der Sindelfinger Stadthalle präsentiert wurde und es 1968 keine IAA in Frankfurt gab - aber den Genfer Automobilsalon könnten wir ja auch als Grundlage nehmen, so genau will es dann auch keiner nehmen.
Eine typische Präsentationsdarstellung war in der damaligen Zeit, dass man Autos auf Drehtellern dem Publikum zeigte.
Genau so wollten wir dann auch unseren BCM-Stand gestalten. Eine entsprechende Drehvorrichtung wurde uns zur Verfügung gestellt - wir mussten dann mit unserem Tischler noch eine Balkenkonstruktion mit hölzernem Drehteller bauen, die wir daraufsattelten, und die dann einen frühen W 115 aufnehmen konnte. Diesen frühen und sehr schön restaurierten 220/8 stellte uns unser Club-Kollege Thomas Bunte zur Verfügung.
Leider stellte sich dann am ersten Messe-Tag heraus, dass das Drehgestell altersbedingt schon völlig verschlissene Traglager hatte und damit nicht mehr in der Lage war, den schweren Wagen in Drehbewegung zu halten, somit mussten wir die Traglager dann noch Abends nach der Messe in einer aufwändigen Aktion durch Neuteile tauschten.
2019 - 50 Jahre Coupé
Natürlich gab es dann im darauf folgenden Jahr 2019 wieder ein Jubiläum zu feiern - nämlich den 50. Geburtstag des Coupés!
Hierfür wollten und konnten wir nun nicht einfach den letztjährigen Stand wiederholen, aber trotzdem musste eine gebührende Feierlichkeit erkennbar werden. Eine Torte dem Geburtstags-Kind! Also baute ich eine 3 Meter hohe Sahnetorte mit vielen Kerzen drauf und mit Girlanden geschmückt. Ein sehr schönes 280er Coupé in Rot-Metallic von unserem Bremer Stammtisch-Kollegen Ralf Greim sollte durch eine Papierwand fahrend sich dem Publikum präsentieren! Auch eine große echte Geburtstags-Torte mit Bild drauf gab es dann am Samstag für die Anwesenden zum verspeisen. Info- und Prospektmaterial zu den Coupés vervollständigten dann den Stand, um interessierten Personen Erläuterungen zu geben.
2020 - Ruhe in Frieden
2020 - ein neues Jahr und ein neues Thema für einen Messe-Stand musste gefunden werden. Schon ewig wollten wir mal auf unserem BCM-Stand einen /8 mit Sonderkarosserie präsentieren - sei es nun als Rettungswagen, Feuerwehr-Einsatzleitfahrzeug oder ein Kombi.
Für unsere Unfall-Szene des Jahres 2015 hätten wir schon gerne einen Rettungswagen dabei gehabt, aber es ist sehr schwierig an solche Fahrzeuge heranzukommen und diese dann auch schon im Februar nach Bremen herzubeordern.
Aber alljährliches Gespräch ist solch ein Sonder-KFZ immer wieder gewesen - so auch zu den Planungen der Messe 2020.
Davon hörte zufällig der Sohn unseres Club-Mitglieds Martin Wiemeler aus dem Osnabrücker Land. Martin ist von Beruf Bestatter - und er hat einen restaurierten /8-Pollmann-Leichenwagen, den er uns gerne zur Verfügung stellen würde. Bingo - somit hatten wir unseren lange gesuchten /8er mit Sonder-Karosserie für einen Messe-Auftritt. Eine Szenerie um dieses Fahrzeug herum war schnell kreiert - es musste natürlich ein Friedhofsgelände sein, mit Gräbern und einem Mausoleum, welches uns dann als Kabuff diente.
Unsere Wände wurden farblich umgestaltet, ein Dach konstruiert, Grabsteine mit /8-bezogenen Inschriften entworfen, Deko-Material besorgt und etliche ausgemusterte Weihnachtsbäume aufgesammelt, die dann als Abgrenzung zu unseren Nachbarständen dienten.
Der Leichenwagen begeisterte einen Teil der Besucher (solche, die jene Fahrzeuge früher als Reise- und Wohnmobil nutzten, und solche, die beruflich damit zu tuen hatten, aber auch einfach "nur" an solchen Karosserien Interessierte), aber es gab auch manch ablehnende Besucher. Zur Krönung der Veranstaltung besuchte uns der ehemalige Chef vom Karosseriebau-Unternehmen - der Herr Pollmann persönlich, und erzählte so manche Anekdote aus seiner Firma.
2021 - Corona
2021 fiel dann leider die BCM als Präsenz-Messe wegen der bekannten Corona-Situation aus - und uns blieb dann nur über, dass wir für eine Online-Veranstaltung der BCM einen kleinen Video-Beitrag zusteuern konnten, in dem wir eine Retrospektive unserer vergangenen Messe-Auftritte durchliefen...........